Ein Zwanghuf ist ein in der Hornkapsel deformierter, verengter und demzufolge nicht leitsungsfähiger Huf.
Aufgrund der Quetschung von hoch empfindlichen Hufteilen wird der Hufmechanismus massiv eingeschränkt.
Der Druck, welcher beim Auffussen eine Weitung des Trachtenendes zur Folge haben sollte - und so eigentlich dei Gewährleistung für einen einwandfrei funktionierenden Hufmechanismus darstellen sollte, wirkt plötzlich wie eine Schraubzwinge in entgegengesetzter Richtung - nach innen.
Ballen und Trachtenende werden bei jedem Schritt zusammengequetscht - das Pferd verspürt Schmerzen und geht deshalb nicht mehr sauber.
Dem Problem liegt in den meisten Fällen eine falsche Hufbearbeitung zugrunde. Das Stehenlassen eines Pferdes auf einer langen Zehe ist der Beginn für einen Zwanghuf.
Werden in der Folge auch noch die Eckstreben nicht richtig geschnitten, und verliert diese die Stützfunktion ist ein Zwanghuf unweigerlich vorprogrammiert.
Dabei können folgende Zanghufe unterschieden werden:
Durch die Verengung der hinteren Hufhälfte (Trachtenbereich) ist wie bereits erwähnt der Hufmechanismus gestört. Ein verkümmerter Strahl und sehr hohe Trachtenenden sind in Folgeerscheinungen.
Bei einem Kronenzwanghuf ist die Hornkapsel unterhalt des Kronrandes verengt. In den meisten Fällen sind solche Hufe viel zu hoch.
Von einem Sohlenzwanghuf spricht man, wenn der Umfang des Tragerandes kleiner als der des Kranrandes ist. Oftmals bei Freibergern des alten Schlages anzutreffen.
Nachstehend zwei Bilder welche die Problematik bei Zwanghufen nochmals aufzeichnen soll.
Bei allen Zwanghufen muss der Bearbeitung der Eckstreben grösste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Eckstreben sind mit einem schrägen Schnitt derart zu bearbeiten, dass das Trachtenende beim Abfussen den Druck nach aussen abgibt. Bei dieser Bearbeitungsart wird sich das Trachtenende öffenen und sich der Huf in der Folge wieder weiten. Grundvoraussetzung dazu sind eine regelmässige Hufbearbeitung im Abstand von ca. 4 Wochen.